MUSEUM FORST
MUSEUM FORST
Thema
Die Forster Stadtentwicklung richtet sich derzeit auf eine verstärkte Innenentwicklung zugunsten der Verdichtung des Stadtkerns und auf neue kulturelle Zentren für die Forster Bewohner.
Im Zuge dieser Qualifizierung und funktionalen Aufwertung des städtischen Kernbereichs strebt die Stadt Forst (Lausitz) die Errichtung einer multifunktionalen Ausstellungshalle an, die in der Hauptsache musealen Zwecken der Stadtgeschichte Forsts (z.B. die Schwarze Jule, Textilgeschichte und Bergbau) dienen soll und bereits vorhandene historische und touristische Bezüge, wie die Bibersteingrüfte in der Stadtkirche (Sarg des Grafen Heinrich von Brühl – Sächsischer Kabinetts- und Premierminister) und den in der Nähe befindlichen Neiße-Radwanderweg, als zusätzlichen Magnet ergänzen soll.
Ein kleinerer Flächenanteil soll für Dienstleistungsfunktionen, wie eine Tourist- Info und einem Cafe vorgesehen werden.
Anlässlich des Jubiläums des Rosengartens soll das Multifunktionsgebäude am Markt als pulsierender Anziehungspunkt für Bewohner und Touristen errichtet werden. Neben der geplanten Landschaftsgestaltung soll der Neubau als räumliche Begrenzung des Marktes fungieren.
Konzept & Ausstellung
Da sich die Forster Stadtentwicklung derzeit verstärkt auf die Verdichtung des Stadtkerns richtet, wurde in diesem Entwurf diese Thematik aufgegriffen und städtebaulich dem Marktplatz mit der Stadtkirche eine neue und angemessene Begrenzung geboten. So entstand westlich zur Altstadt gerichtet das neue, architektonisch moderne Stadtmuseum und daran westlich anschließend ein Wohnungsneubau mit Blick auf den geplanten Seerosenteich mit den Teichterrassen. Hauptaugenmerk lag in erster Linie auf den Museumsbau.
Im Zuge der funktionalen Aufwertung des städtischen Kernbereichs mit dem neuen Museumsbau der Stadt Forst und deren Bewohner ein neues kulturelles Zentrum geschaffen, welches zukünftig als pulsierender Bewohner- und Touristenmagnet fungieren wird. Es wurden Sichtbeziehungen im Entwurf berücksichtigt. Durch diverse Schrägstellungen in den Außenwänden werden diese gezielt verstärkt. Beispielhaft ist der Eingangsbereich zu nennen, der die Sichtbeziehung zur Altstadt aufnimmt und dem Museum, sowie der dazugehörenden Touristeninformation einen angemessenen und markanten Eingangsbereich bietet. Museum und Touristeninformation sind separat zugänglich und können unabhängig, bedarfsorientierte Öffnungszeiten anbieten.
Ansicht vom Marktplatz
Das Museum erstreckt sich über insgesamt drei Geschosse, wobei das Erdgeschoss die Touristeninformation, die Personalräume und die AVO-Ausstellung beherbergt. In die Obergeschosse 1 + 2 gelangt man über Treppenanlagen bzw. einem Aufzug. Eine barrierefreie Ausstellung ist gewährleistet. Im ersten Obergeschoss ist die Ausstellung für Stadt- und Regionalgeschichte und im zweiten Obergeschoss die KIZ-Ausstellung untergebracht.
Das Museum stellt sich introvertiert dar und bietet wenig Glasflächen, lediglich der Sockelbereich wirkt offen. Der Grund liegt im Schutz der Ausstellungsstücke vor UV-Strahlen und der individuellen Belichtungsmöglichkeiten durch Lichtinstallationen. Es ergibt sich eine, für die Region, einzigartige Architektursprache und bietet, durch die großen Glasflächen in den Obergeschossen, einzigartige neue Blickbeziehungen zu wichtigen Objekten der Stadtgeschichte und bindet diese in die Ausstellung mit ein, so dass sich diese nicht nur auf das Innere des Baukörpers beschränkt. Das Glaselement im ersten OG rahmt die Stadtkirche mit den Bibersteingrüften und den darin enthaltenen Sarg des Grafen Heinrich von Brühl und das Glaselement im zweiten OG die Altstadt auf eine bisher nicht vorhandene Art und Weise ein.
Besonderheit der obersten Etage ist hier der abgehangen Kubus zu nennen, der nur über ein kleines Brückenelement zu erreichen ist. Dieser bietet sich hervorragend für kleine Filmvorstellung an oder kann leicht von der KIZ-Ausstellung abgekoppelt werden. Hierbei ist zu erwähnen, dass jeder Ausstellungsbereich separiert werden kann ohne den musealen Betrieb zu beeinträchtigen, welches sich als sehr großer Vorteil darstellt.
Bei Nacht zeigt sich erneut, wie sehr das neue Stadtmuseum den Marktplatz und die Innenstadt aufwertet. So werden die subtraktiven Gestaltungselemente in den Obergeschossen durch die großen Glaselemente bestrahlt. Im Sockelbereich geschieht dies durch Decken-LEDs im Außenbereich.
Angrenzender Wohnungsneubau
Der geplante Wohnungsbau schmiegt sich nahtlos an den Museumsbau an und übernimmt dessen Architektursprache. Dieser Wohnungsbau weißt im Gegensatz zum Museum vier Vollgeschosse auf und schließt in der Höhe mit dem benachbarten Museumsbau ab. Im Erdgeschoss befinden sich Läden für zusätzliche Einkaufsmöglichkeiten, sowie ein gemütliches Café zu den Teichterrassen. Dies stärkt zudem den Marktplatz als zentraler Punkt in der Stadt Forst.
Über einen ausdrucksstarken Eingangsbereich wird das zentrale Treppenhaus erreicht, worüber man die oben liegenden Wohneinheiten erreichen kann. Nach hinten zur Parkanlage sind die jeweiligen Balkone gelegen, so dass sich der Wohnraum inmitten einer grünen Oase befindet und ein herausragendes Wohnambiente geschaffen wird.