EIN MÖBELSTÜCK FÜR LÜBECK
EIN MÖBELSTÜCK FÜR LÜBECK
Thema
In der Lübecker Altstadt wurde 1942 nach dem Bombenangriff in der Palmsonntagnacht vor allem das Gründungsviertel zerstört. Die nachfolgende Bebauung durch zwei Schulen im Zeitraum von 1955-1961 nahm keine Rücksicht auf die gewachsenen Strukturen der Innenstadt, wodurch für dieses Viertel eine „Stadtreparatur“ vorgenommen wird. Die Ausweisung der gesamten Lübecker Innenstadt als Grabungsschutzgebiet erfordert eine zwischenzeitliche Beeinträchtigung der Stadterneuerung durch Ausgrabungen. Hierzu wird auf einem schmalen Areal zwischen Gerader Straße| Fischstraße| ehem. Krummen Straße und Alfstraße eine Überdachung mit Ausstellungsmöglichkeiten der archäologischen Funde entstehen, die dem Stadtviertel dauerhaft erhalten bleibt.
Konzept
Die Gestaltung der Überdachung entwickelt sich aus den alten Grundstücksgrenzen und dessen Bebauung der vor dem Bombenangriff bestehenden Strukturen. So entsteht eine Art Regal in dessen Fächern die archäologischen Funde der Öffentlichkeit präsentiert werden können. Während der Ausgrabungen dient die 7 m Hohe Überdachung als Wetterschutz für die Arbeiten. Nachfolgend bildet sie einen Platz zum Aufenthalt der Bewohner und Besucher der Stadt und wird aufgrund der Regaleigenschaften zu einer Art „Möbelstück“ für Lübeck.
Konstruktion
Die Konstruktion der Überdachung besteht in Querrichtung aus einhüftigen Rahmen mit Pendelstützen. In Längsrichtung verbinden sich die Rahmen zu Zweigelenkrahmen mit biegesteifen Ecken um den anfallenden Kräften standzuhalten. Diese Verbindung wird in Detail A gelöst. Als Konstruktionsmaterial wird Brettschichtholz gewählt, um die großen Spannweiten von bis zu 13 m zu überwinden. Zur Aussteifung in Längsrichtung werden, zusätzlich zu den biegesteifen Ecken, Platten aus Holz und Glas eingesetzt.